Arbeitstitel: Armut
T: Kühn / M: Kühn - Länge: 03:49
Im Bahnhof stöbert ein alter Mann im Müll,
weil er sich mit Pfand die Rente aufbessern will.
Die laute Durchsage hab ich kaum geglaubt:
Auf Gleis 5 hörn Sie auf, das ist hier nicht erlaubt.
Die Leute gehen einfach stumm an ihm vorbei,
nach der zweiten Durchsage kommt die Polizei.
Sie geleiten ihn freundlich, aber sicher zur Tür,
sie tun nur ihren Job, jaja so sind die Regeln hier.
Refrain (2x):
Und ich frag mich, in was für ner Gesellschaft leben wir,
geprägt von inhumanen Regeln, Geld und Gier.
Das Wort Menschlichkeit gibts nur auf dem Papier
und woanders siehts nicht besser aus als hier.
Eine alte Frau mit Alditüten in den Fußgängerzonen,
sucht was zu essen, direkt vom Boden,
so hat sie sich ihren Lebensabend nicht vorgestellt,
doch von nichts kommt nichts und hat halt kein Geld.
Und ein paar reiche Kids mit Gel in den Haaren,
kommen aus dem New Yorker voll bepackt mit Waren,
die sie sich niemals leisten können wird.
Wie ist es möglich, dass Armut neben Reichtum existiert?
Refrain (2x):
Und ich frag mich, in was für ner Gesellschaft leben wir,
geprägt von inhumanen Regeln, Geld und Gier.
Das Wort Menschlichkeit gibts nur auf dem Papier
und woanders siehts nicht besser aus als hier.
Ich platze fast vor Wut, vor Trauer und vor Scham,
doch mir geht es ja gut, was geht mich das an?
Ich versuch zu ändern, was zu ändern geht,
für mehr Menschlichkeit ist es nie zu spät.
Wo machne gewinnen, müssen viele verliern,
und die Gesetze sind da, um uns zu kriminalisiern,
um zu verhindern, dass wir uns solidarisiern,
doch Armut lässt sich nicht wegbagatellisiern.
Refrain (2x):
Und ich frag mich, in was für ner Gesellschaft leben wir,
geprägt von inhumanen Regeln, Geld und Gier.
Das Wort Menschlichkeit gibts nur auf dem Papier
und woanders siehts nicht besser aus als hier.
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